Neuer Bergbau im Erzgebirge – von der Tradition zur Hochtechnologie
Zinnressource in Erkundung
Das Projekt Gottesberg umfasst eine regional wichtige Lagerstätte mit weltweiter Bekanntheit und Bedeutung. Das Zinnvorkommen liegt unter dem gleichnamigen Ortsteil, welcher zur Gemeinde Muldenhammer im sächsischen Vogtlandkreis gehört.
Aktuelles
Seit 2019 hält die Saxore Bergbau die bergrechtliche Bewilligung nach §7 BBergG zur Gewinnung bergfreier Bodenschätze. Im März 2022 wurden Probebohrungen abgeschlossen. Erste Ergebnisse zeigen ein erhöhtes Zinnvorkommen.
- Erstes Ergebnis aus Gottesberg mit Top-Wert
Erstes Ergebnis aus Gottesberg mit Top-Wert
Im Februar wurden die Probebohrungen in Gottesberg abgeschlossen. Von den 16 verschiedenen Bohrplätzen wurde nun der erste ausgewertet – mit vielversprechendem Ergebnis. Ein Bohrkern von 6,5 Metern Länge, der aus 125 Metern Tiefe stammt, weist einen Zinngehalt von fast einem Prozent auf. Ein Top-Wert, der uns zuversichtlich auf die weiteren Ergebnisse blicken lässt.
- Gottesberg Video
Einblicke in die Erkundungsbohrungen
Die Erkundungsbohrungen sind abgeschlossen. In den nächsten Wochen erwarten wir Ergebnisse, wieviel Zinngehalt und auch andere Rohstoffe in den Bohrkernen stecken. Bis dahin ein kleiner Einblick in die Arbeiten.
Rohstoffe
In Gottesberg suchen wir hauptsächlich nach Zinn – ein zentraler Rohstoff für neue Technologien und die Energiewende. Keine elektrische Verbindung kommt ohne Zinn aus. Derzeit ist das Metall meist nur aus Regionen zu bekommen, in denen es unter menschenrechtlich zweifelhaften Bedingungen abgebaut wird. Zusätzlich werden Umweltstandards kaum eingehalten. Um unsere Wirtschaft unabhängiger vom Weltmarkt zu machen, brauchen wir eigene Rohstoffe.
Keine Spuren hinterlassen
Wir wollen die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigen und nahezu CO2-neutral arbeiten. Ein Stollen führt zukünftig hinab in den Berg. Hier werden die Zinnerze mit elektrisch betriebenen Maschinen gewonnen. Die Erze werden direkt unter Tage aus dem Gestein geholt und zum Abtransport in die Hütte fertig gemacht. Gestein und Reststoffe werden als Nebenprodukt für die Verfüllung verwendet. So entstehen keine Halden und der umliegende Wald wird nicht beeinträchtigt.
Geologie
Das Gelände rund um Gottesberg ist morphologisch sehr anspruchsvoll und durch jahrhundertelange Forstwirtschaft und Kleinbergbau geprägt. In den Wäldern um Gottesberg gibt es noch heute viele Zeitzeugnisse des Bergbaus in Form von Pingen, Halden und Steinbrüchen. Die größten Pingen waren über 100 m tief und hatten einen Durchmesser von mehreren zehner Metern. Neben diesen großen Pingen gab es viele kleinere Abbaue, auf denen die „Alten“ vorrangig auf Zinnstein (Kassiterit), aber auch auf Eisenerze abbauten.
Geschichte
Es handelt sich um eine Greisenlagerstätte. Der erste Bergbau wurde hier bereits im 16. Jahrhundert betrieben. Heute ist eine Ausdehnung des Körpers von 800 x 400 m und bis 900 m Teufe nachgewiesen. In den 1940er und 1950er Jahren wurde durch die SDAG Wismut Bergbau auf Uran im benachbartem Granit durchgeführt. Die Schächte 181 und 295 waren bis 1955 in Betrieb. In den folgenden Jahren bis 1985 wurde auf Zinn erkundet. Dazu wurden 21 Tiefbohrungen sowie untertägige Bohrungen und Probenahmen durchgeführt.
Erst im Jahr 2007 begann die TIN International AG (zu der Zeit noch unter dem Namen Sachsenzinn GmbH bekannt) die Unterlagen wieder aus den Schubfächern zu holen. Es wurde ein Bohrprogramm mit 3 Tiefbohrungen durchgeführt und ein Explorationsprogramm aufgestellt, um potentielle Erweiterungen des Greisenkörpers von Gottesberg zu identifizieren.